Das Jahr 1933 markierte einen Wendepunkt:
„Durch das sogenannte ‚Ermächtigungsgesetz‘ vom 24. März 1933 wurde das Parlament ausgesetzt und die Macht allein auf Adolf Hitler übertragen. Die Verfassung wurde auf diese Weise außer Kraft gesetzt und damit auch so wichtige Rechte wie das auf Versammlungs- oder Pressefreiheit.
Kurz danach wurden andere politische Parteien verboten und die Gewaltenteilung aufgelöst. In Hamburg wurde die Bürgerschaft überflüssig, und der Senat erhielt die Befugnis, Gesetze zu verabschieden. Es wurde das Amt des Reichsstatthalters eingeführt, mit dem Ziel, die Reichspolitik auf hamburgischer Ebene umzusetzen. Dieses Amt wurde von Karl Kaufmann besetzt, und damit lag die gesamte politische Macht in seinen Händen. Der neu gewählte Bürgermeister, Carl Vincent Krogmann, hatte praktisch keine Macht und unterstand später Kaufmann.
Durch die Zusammenführung diverser Kompetenzen in Kaufmanns Position war nirgends im Reich das Prinzip der politischen Gleichschaltung so vollständig umgesetzt wie in Hamburg. Die Demokratie der Weimarer Republik war endgültig abgeschafft.“
Seit 2012 liegen vor dem Hamburger Rathaus auf der Bürgerschaftsseite 20 Stolpersteine für Mitglieder der Hamburgischen Bürgerschaft, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden.